Lambertussingen

Lambertus steht in vielen Gemeinden im Münsterland, so auch in Ahaus, für das bekannte Lambertussingen am Lambertustag. Dieser ist der 17. September. Oft wird aber auch einige Tage früher oder später gefeiert. 

Das Singen findet oft nur im kleinen Kreis eines Wohngebiets oder einer Nachbarschaft statt. Die ersten Kinder (und Eltern) laufen herum und rufen mit dem Reim „Kinder kommt runter, Lambertus ist munter“ die anderen Kinder heraus, die dann mitkommen. Meist wird eine spitze Holzpyramide aufgebaut und mit grünen Zweigen geschmückt. Die Kinder bringen – zum Teil selbst gebastelte – Laternen mit, die dann in die Pyramide gesteckt werden. Dann wird mit Unterstützung der Eltern kräftig gesungen. Eines der beliebtesten Lieder, das meist als Spiel aufgeführt wird, ist „O Buer, war kost’ dien Hai ...“ (plattdeutsch). Ein als Bauer (Buer) verkleideter Mann (oder eine Frau), zieht seine Runden im Kreis und sucht sich aus den Umstehenden nacheinander eine Frau, ein Kind, eine Magd, einen Knecht und einen Hund (auch ein Kind) aus. Meist hat der „Buer“ einen Korb voller Äpfel mit, die am Ende an die Kinder verteilt werden. 

Um den Lambertusbaum versammeln sich am Mahner vor der Marienkirche auf Einladung des Heimatvereins Ahaus Erwachsene und Kinder und singen die alten Lieder, die daran erinnern, dass der vor über 1000 Jahren gestorbene Bischof Lambert von Maastricht auch ein fröhlicher Mensch war. „Schornsteinfeger ging spazieren“, „0 Buer, wat kost dien Hei“. Es ist nicht immer leicht, Mitspieler zu finden, aber am Ende stolzieren die jungen Spieler in bunter Aufmachung im Kreis umher. „Kein schöner Land“ beschließt zumeist den heiteren Abend. 

Übrigens war im Vorjahr auch ein echter Lambert zugegen: Bruder Lambert Büter aus Ahaus, sonst Papua Neuguinea, der als Missionar wie sein Namensvetter fremden Völkern von Jesus erzählt.